Spektakuläre Fossilien-Funde in Glienicke

Kinder schlüpfen beim Projekt des Museums für Naturkunde in die Forscher-Rolle

Oranienburger Generalanzeiger

Ausgrabungen im Buddelkasten: Die Kindern mussten die Präparate mit speziellem Werkzeug freilegen, dann vermessen, reinigen und zur Bestimmung zusammentragen.GLIENICKE • Mit dem Buddeln kennen sich die Sprösslinge aus der Glienicker Kindertageseinrichtung an der Eichenallee aus. Doch am Mittwoch war plötzlich alles anders: Der Buddelkasten war an diesem Tag mit Flatterband abgesperrt. Die Verwunderung darüber hatte sich bei den Kindern der großen Gruppe aus dem „KinderGarten“, einer Einrichtung des Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerks, schnell gelegt. Doch dann das: Sie durften nicht einfach drauf los graben. „Ihr müsst ganz vorsichtig sein. Hier werden Überreste aus der Urzeit vermutet“, lautete die Ansage. Auch Schaufeln und Schippen gab es nicht, sondern viel kleineres Werkzeug, dass das Buddeln total umständlich machte.

Das Spezialgerät hatte Dieter Reichel mitgebracht. Er gehört dem Freundes- und Förderkreis des Museums für Naturkunde an und stellte die vier- bis sechsjährigen Kinder für einen Tag als Forscher an. Das Projekt „Museum unterwegs“ wendet sich an Einrichtungen in Berlin und dem Umland. Kinder im Vorschulalter lernen, worauf es bei paläontologischen Ausgrabungen ankommt. Im Sandkasten hatte Reichel zwölf unterschiedliche Tierund Pflanzenpräparate vergraben. „Die Kinder sollen sie finden, so ein bisschen mit der Naturwissenschaft in Kontakt kommen und ihre Eltern für das Museum begeistern“, meint Reichel.

Ausgrabungen im Buddelkasten: Die Kindern mussten die Präparate mit speziellem Werkzeug freilegen, dann vermessen, reinigen und zur Bestimmung zusammentragen.Ausgrabungen im Buddelkasten: Die Kindern mussten die Präparate mit speziellem Werkzeug freilegen, dann vermessen, reinigen und zur Bestimmung zusammentragen. Fotos: Zwahr

Die kleinen Forscher buddelten fleißig los. In dem großen Sandkasten dauerte es aber eine ganze Weile, bis der erste Gegenstand gefunden war. Nach und nach kamen Bruchstücke von fossilen Tieren wie Wasserschildkröten, Kammmuscheln oder Teile eines Allosaurus zum Vorschein. Die Gegenstände waren auf kleinen Spielkarten abgebildet. Auf deren Rückseite fand sich die Lebendrekonstruktion mit zusätzlichen Informationen.

Die 40 Glienicker Kids beschäftigen sich derzeit in einem zwei wöchigen Projekt mit den Dinosauriern. Leiterin Katrin Hirsch hat sich viele spannende Spiele und Aktionen einfallen lassen.

Von Stefan Zwahr