„Museum unterwegs“ ein Projekt der Freunde und Förderer des Museums für Naturkunde

Das Naturkundemuseum in Berlin verfügt als bedeutendstes naturhistorische Museums Deutschlands über weltberühmte Sammlungen von einmaligem Wert. Aus Platzgründen ist leider nur ein kleiner Prozentsatz davon in der Ausstellung dem Besucher zugänglich. Gemäß seiner Satzung sieht sich der Verein als Bindeglied zwischen dem Museum für Naturkunde einerseits und den an naturwissenschaftlichen Erkenntnissen interessierten Bürgern andererseits. Diese Brückenfunktion wahrzunehmen ist das Anliegen des Programms „Museum unterwegs“, dessen Kern darin besteht, wissenschaftlich aufgearbeitete Präparate des Hauses interessierten Gruppen vor Ort zur Verfügung zu stellen. Der Schwerpunkt liegt hierbei in erster Linie auf Kindern und Jugendlichen, denen es nicht möglich ist, das Museum direkt zu besuchen.

Die Idee des Sammelns von Mineralien, von Tieren, Pflanzen oder Fossilien als Überreste längst vergangenen Lebens hat die Menschen schon seit Jahrhunderten ergriffen. Es entspricht dem Streben des Menschen, die ihn umgebene Flora und Fauna immer besser begreifen zu wollen und die gewonnenen Erkenntnisse für sich auszunutzen. Parallel zu diesen Motiven steht auch immer das Sehnen des Menschen, sich selbst in Vergangenheit und Entwicklung zu erfahren.

Heute, fast 200 Jahre nach Gründung des Berliner Naturkundemuseums glaubt manch einer, dass in unserer Welt der digitalen audiovisuellen Datenübertragung, von Filmen wie Jurassic Park und Skateboard-Wettkämpfen das Interesse an den klassischen Naturwissenschaften zu erlahmen scheint. Doch liegt hier nicht auch eine Chance, Interesse zu wecken? Wer macht sich heute schon noch die Mühe und betrachtet Dinge selbst durch das Mikroskop und macht so erste eigene Beobachtungen? Es klingt paradox, doch trotz der immer dichter werdenden TV-Netze und modernster Kommunikationssysteme sind direkte Erlebnisse in und mit der Natur immer schwieriger zu haben. Das gilt in besonderem Maße für heranwachsende Generationen. Mit unserer „Jura-Abenteuer-Box“ wenden wir uns mit einem attraktiven Angebot an die Jüngsten im Alter bis zu sieben Jahre.

„Jura-Abenteuer-Box“ für Kindereinrichtungen in Berlin und Brandenburg

Mittels der „Jura-Abenteuer-Box“ können Kinder im Vorschulalter von März bis Oktober lernen, worauf es bei paläontologischen Ausgrabungen ankommt. Die „Jura-Abenteuer-Boxen“, die der Förderverein auf Nachfrage Kindereinrichtungen aller Art zur Verfügung stellt, enthalten 15 Fossilteile von unterschiedlichen Tier- und Pflanzenpräparaten, die vorher in Sandkästen vergraben, von den jungen Präparatoren geborgen und gereinigt werden. In einem zweiten Schritt werden die Fundstücke begutachtet und bestimmt. Hierzu dient eine gemalte Grundplatte des Lebensraums des Jura (ca. 1,00 Meter x 1,50 Meter), die sich zusammenfügen läßt und ebenfalls zum Inhalt der Box gehört. Die gefundenen Gegenstände sind auf kleinen Spielkarten abgebildet, auf deren Rückseite sich die Lebendrekonstruktionen der entsprechenden Originale mit zusätzlichen Informationen abgebildet sind. Diese finden sich auf der Grundplatte wieder.

Jede Box ist für max. 12 Kinder ausgelegt und enthält unterschiedliche Werkzeuge wie u.a. Schaufeln, Pinsel.

Der Box sind zusätzlich thematische Anleitungen und Erläuterungen zur zeitlichen Einordnung, z.B. eine Jura Zeittafel, Angaben über die Größe der Originale etc. beigefügt.

Ablauf

In den Sandkästen der entsprechenden Einrichtungen werden in Abwesenheit der Kinder die Präparate vergraben. Nach dem Mittagschlaf sehen die Kinder ihren Sandkasten umzäunt. Man vermutet dort Überreste aus dem Jura. Den Kindern wird angeboten, vorsichtig selbst mit den Ausgrabungen zu beginnen. Dazu erhalten sie entsprechende Werkzeuge. Unter Leitung der Kindergärtnerinnen werden die einzelnen Teile freigelegt, vermessen, gereinigt und zur Bestimmung zusammengetragen. Abschließend erfolgt über die Spielkarten die Zuordnung zu den Originalen, die auf der großen Grundplatte abgebildet sind.

Einsatzort

Überall wo es Sandkästen und Kinder gibt !!!
(Kindergärten, Vorschulklassen, Schulen, Kinderheime, Kinderkrankenhäuser, bei Straßen- und Wohngebietsfesten und zu Kindergeburtstagen aller Art.)

Es ist empfehlenswert, als Rahmenprogramm „thematische Malwettbewerbe“ oder ein thematisches Quiz anzubieten.
Es besteht die Idee, die Gewinner zu einem Ball der „jungen Paläontologen“ in den Winterferien ins Museum für Naturkunde nach Berlin einzuladen.